Umsatzstatistik
Statistische Tricks
Das Statistische Bundesamt hat veröffentlicht, dass in der getränkegeprägten Gastronomie von Baden-Württemberg und Niedersachsen die Umsätze im dritten Quartal 2007 real um 9,8% zurückgegangen seien. Der Vergleichswert der anderen Bundesländer hätte in diesem Quartal bei 6,8% gelegen.
Im vierten Quartal 2007 gingen in den drei Bundesländern Baden-Württemberg, Niedersachsen und Hessen die realen Umsätze gegenüber dem Vorjahresquartal um 14,1% zurück – gegenüber 8,8% in den übrigen Bundesländern.
Zwei Dinge sind zu beachten:
Erstens:
Das dritte und vierte Quartal 2007 wurde mit dem Vorjahresquartal verglichen, bei dem es noch keine Mehrwertsteuererhöhung gab. Die statistischen Zahlen beruhen auf Nettoumsätzen, das heißt, ein Wirt, der mit seinen Gästen gleichviel Umsatz gemacht hat, hat automatisch im Vergleich zum Vorjahr 3% Umsatzrückgang laut Statistik.
Die Vergleichszahlen (ex MwSt.-Erhöhung) würden somit lauten: 6,8% Umsatzrückgang mit Rauchverbot versus 3,8% Umsatzrückgang ohne Rauchverbot im dritten Quartal. Beziehungsweise im vierten Quartal 11,1% Umsatzrückgang mit Rauchverbot gegenüber 5,8% der anderen Bundesländer (die lediglich unter der umsatzschädlichen Diskussion über das bevorstehende Rauchverbot zu leiden hatten).
Jetzt sieht der Unterschied schon etwas deutlicher aus - 11,1% versus 5,8% – aber das ist noch nicht alles.
Zweitens:
Alle getränkeorientierten Gastronomiebetriebe der Bundesländer mit Rauchverboten wurden in einen Topf geworfen. Also auch die Betriebe, die sehr wohl (!!!) einen Raucherraum in Ihrer Gaststätte einrichten konnten.
Ich darf in Erinnerung rufen, dass zum Beispiel in Baden-Württemberg aufgrund eines schludrig verfassten Gesetzes die Kneipenbetreiber meist Ihren Hauptraum als Ihren Raucherraum deklarierten und auch sonst vielerorts durch zivilen Ungehorsam und „null“ Kontrollen – geschweige denn Bußgeldverfahren – von Seiten der Ordnungsämter die Wirte Ihre Umsätze noch einigermaßen retten konnten.
Die Statistik sagt nichts über die verheerenden Umsatzeinbußen derjenigen Kneipen aus, die keinen Raucherraum einrichten konnten, beziehungsweise deren örtliche Behörden die tatsächlich anarchischen Zustände nicht stillschweigend duldeten. Die Umsatzverluste dieser Kneipen liegen tatsächlich weit im zweistelligen Prozentbereich!
Im Gegenteil, diese Statistik zeigt nur erneut, wie „das Volk“ mit hochprofessionellen Berichten und Statistiken (auf den ersten Blick niedrige prozentuale Unterschiede) im Sinne einer politischen Vorgabe getäuscht wird, um die wahren existenzbedrohenden Zustände dieser Kneipen zu verschleiern. – Aber das hatten wir ja schon mit den „tollen“ Statistiken aus anderen Ländern. Nur hier können wir es selbst nachvollziehen, wie getrickst und getäuscht wird.
Solch eine verfälschte Darstellung der Wirklichkeit nennt man gemeinhin Propaganda! Und wenn vom Staat ausgehend: Staatspropaganda!
Unabhängig von auch nur irgendeinem Cent Umsatzeinbußen gilt darüber hinaus:
Passivrauchvermeider und Bevormundungssüchtige müssen vor einer Raucherkneipe nicht geschützt werden: auch diese Leute können lesen!
Veröffentlicht: 7. Juni 2008 - Letztes Update: 15. September 2024
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