Third-Person-Effekt

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1. wenn Sie gegen schlechtes Essen sind, dann haben Sie ja sicher nichts dagegen, dass man Ihnen das Essen verbietet, welches nach gängiger wissenschaftlicher Empfehlung als nicht gesund einzustufen ist.
Wenn ich eine bessere Lösung, als die Zweitbeste bevorzuge, dann dürfen Sie von mir nicht erwarten, dass ich Mist unterstütze.

2. Danke für Ihren Intelligenztest. Ich hab da auch noch einen: Ein Bauer steht mit einem Wolf, einem Schaf sowie einem Kohl auf einer Seite eines breiten Flusses. Er hat weiterhin ein Boot zur Verfügung, in dem er immer nur eines der drei Dinge zur gleichen Zeit transportieren kann. - Frage: Wie bekommt der Bauer alle drei Dinge auf die andere Seite des Flusses, wenn man voraussetzt, dass der Wolf ohne Beaufsichtigung gerne das Schaf fressen würde und das Schaf großen Appetit auf den Kohl hat?

Ansonsten erkenne ich hinter Ihrem Beispiel und Beitrag ganz allgemein einen Menschentyp, der glaubt (zumindest in diesem Bereich) „alles“ besser zu wissen und den Drang hat, anderen Menschen „Gutes zu tun“. Ich nutze ausnahmsweise mal das copy&paste-„Prinzip“, da ich auf dieses Phänomen schon mal eingegangen bin:

In der Sozialpsychologie ist ein Phänomen bekannt, welches in der Literatur als "Third-Person-Effekt" bekannt ist. Er beschreibt die Tendenz vieler Menschen zu glauben, dass die Massenmedien andere stärker beeinflussen, als sie selbst und "Dritte" deshalb besonderer Schutzmaßnahmen bedürften.

Diese vermuteten Unterschiede sind meist der Grund für Verbotswünsche: Der Verbieter glaubt sich selbst gefeit, will aber andere schützen (Innes/Zeitz, 1988, European Journal of Social Psychology, 18, 457-463).



Inwiefern sehen Sie die Notwendigkeit, Bevormundungssüchtigen in unserer freien Gesellschaft entgegenzutreten und den Bürgern dieses Landes ihr Recht auf individuelle Lebensgestaltung zuzugestehen?

Haben Sie sich wiedererkannt und ist Ihre Frage zu Ihrem Beispiel dadurch beantwortet? - Bin auf jeden Fall gegen "Umweltverschandelung".

3. Mein Steuerberater ist sehr gut und ich mache IMMER das, was er sagt. Ansonsten habe ich „nur“ etwas gegen Leute, die mir meine Freizeitgewohnheiten vorzuschreiben gedenken und diese Bevormundung für das Normalste auf der Welt halten.

Nichtmalmehr Mammuts darf man mehr jagen … Zwinkernd nicht mehr „in einer verräucherten Höhle essen“, nicht mehr in Fellen gekleidet durch den Wald springen … Keine Ahnung, was Sie mit Ihren Beispielen bezwecken wollen?

– Ach ja, Sie wollen mir damit wohl erklären, dass Veränderungen nur über Bevormundung funktionieren und die Leute zu ihrem Glück gezwungen werden müssen. – Sie irren!

Veröffentlicht: 23. Mai 2008 - Letztes Update: 16. September 2023

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Durchgehend lecker essen:

Spielautomaten in der Pilsbar im EG:

Magie_4